Risikolebensversicherung trotz Schlafapnoe abschliessen – Mehr als nur Schnarchen

Wohl wenige denken beim Schnarchen an eine Volkskrankheit. Meistens stellt dieses für die Gesundheit auch keine Gefahr dar und benötigt keinerlei Behandlung. Unregelmäßiges und lautes Schnarchen kann jedoch tatsächlich auf eine ernstzunehmende Atmungsstörung hinweisen – die Schlafapnoe.

Im Schlaf entspannt sich die Mund- und Rachenmuskulatur, wodurch die Atemwege enger werden. Durch die flatternden Gaumenzäpfchen entsteht das charakteristische Atemgeräusch. Dies entspricht dem normalen Schnarchen und stellt keine Gefahr dar. Anders bei der sogenannten Schlafapnoe: Hier kommt es zu Atemaussetzern, die je nach Form und Ausprägung zu folgenreichen Durchblutungsstörungen führen können.

Risikolebensversicherung trotz Schlafapnoe

Da das Gesundheitsrisiko im Zusammenhang mit einer behandelten Schlafapnoe recht gering ist, sollte der Abschluss einer Risikolebensversicherung in den meisten Fällen problemlos möglich sein. Deutlich schwieriger gestaltet sich ein Versicherungsabschluss, wenn die Schlafapnoe unbehandelt bleibt, oder schon Anzeichen für Folgeerkrankungen (z.B. das Herz betreffend) bestehen.

Zahl der Betroffenen

3-7% der Männer und 2-5% der Frauen weltweit sind von der obstruktiven Schlafapnoe betroffen. Laut Ärzteblatt haben 80-90% der noch nicht operierten Erwachsenen noch keine Diagnose, geschweige denn eine Therapie erhalten. In Deutschland alleine sind vier Millionen Menschen betroffen, wobei hier die Zahl der diagnostizierten Fälle mit rund 1 Million höher ist als im weltweiten Durchschnitt. Für die Gruppe ohne Diagnose besteht statistisch gesehen ein höheres Komplikationspotenzial als bei Patienten mit etablierter Diagnose.

Ursachen von Schlafapnoe

Schlafapnoe kann zahlreiche Ursachen haben, die Luftzufuhr ist jedoch stets vermindert. Mediziner unterscheiden für die verminderte Luftzufuhr zwischen physiologischen Gründen wie verformte Nasenscheidewände, vergrößerte Polypen oder Rachenmandeln und von durch die Umwelt verursachten Gründen, wie Infektionen oder allergische Reaktionen. Besonders häufig entsteht eine Schlafapnoe in Folge von Übergewicht – Fettablagerungen im Rachen- und Zungenbereich können eine Apnoe begünstigen. Alkoholgenuss und Beruhigungsmittel führen auch zu einer Entspannung der Muskulatur und haben deshalb einen negativen Einfluss auf die Schlafapnoe.

Die seltenere zentrale Schlafapnoe wird durch Störungen des zentralen Nervensystems (ZNS) aufgrund von neurologischen Schäden ausgelöst. Diese können immer wieder auf die von durch Zecken übertragene Borreliose zurückgeführt werden. Meist ist die der zentralen Schlafapnoe zugrundeliegende Fehlsteuerung des ZNS jedoch auf ein fortgeschrittenes Alter zurückzuführen.

Folgen von Schlafapnoe

Von einem normalen Schnarchen, das relativ harmlos ist und höchstens zu Beschwerden wie einem trockenen Mund, Halsschmerzen oder Sodbrennen führt, unterscheiden Lungenfachärzte das obstruktive Schnarchen, die obstruktive Schlafapnoe und die zentrale Schlafapnoe.

Beim obstruktiven Schnarchen, die als Vorstufe der obstruktiven Schlafapnoe diagnostiziert wird, findet man schon einen erhöhten Atemwegswiderstand in den oberen Atemwegen vor. Die dabei typischen Druckschwankungen im Brustkorb können zu Tagesmüdigkeit führen.

Die häufigste Form stellt die sogenannte obstruktive Schlafapnoe dar. Der beim Einatmen erzeugte Unterdruck führt dazu, dass die Luftröhre an verschiedenen Stellen im oberen Atemtrakt in sich zusammenfällt. Es kommt zu einem (kurzzeitigen) Atemstillstand. Darauf reagiert der Körper autonom mit einer Weckreaktion: Puls und Blutdruck steigen, die Atemmuskeln in Zwerchfell und Brustkorb werden mit Energie versorgt. Diese „Notfallreaktionen“ des Körpers stören das natürliche Schlafprofil und führen beim Betroffenen oft zu Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit und sexuellen Funktionsstörungen.

Die sogenannte zentrale Schlafapnoe kommt vor allem bei älteren Menschen vor und bezieht sich auf eine erschlaffende Atemmuskulatur im Brustbereich. Das heißt, hier bewegt sich die Atemmuskulatur von Brust und Zwerchfell nicht ausreichend. Auch hier reagiert der Organismus mit einem Warnsignal, um für eine sofortige und tiefe Einatmung zu sorgen. Diese Form der Schlafapnoe trifft vor allem ältere Menschen und hat ähnliche Folgeerscheinungen wie die obstruktive Schlafapnoe.

Die Atemstillstände der Schlafapnoe führen je nach Schwere der Ausprägung zu tiefgreifenden Belastungen für das Herz-Kreislaufsystem. Aufgrund der fehlenden Atemtätigkeit erfährt das Gehirn eine Sauerstoffunterversorgung, worauf das Herz mit einer verstärkten Pumpleistung reagiert, um einen Ausgleich herzustellen. Aufgrund der Unregelmäßigkeit des Pulses kommt es dabei häufig zu Durchblutungsstörungen des Herzmuskels. Bei der Hälfte der Betroffenen werden zudem Begleiterkrankungen festgestellt, die in engem Zusammenhang mit Durchblutungsstörungen stehen, wie Herzmuskelerkrankungen und Bluthochdruck. Die verminderte Leistungsfähigkeit kann in weiterer Folge zu depressiven Erkrankungen führen. Die Gefahr einen Schlaganfall zu erleiden ist für von Schlafapnoe betroffene Menschen ebenfalls siebenmal höher als bei gesunden Menschen.

Behandlung von Schlafapnoe

Eine Behandlung der Schlafapnoe ist dann nötig, wenn es zu einem Aussetzen der Atmung kommt. Bestimmte Verhaltensregeln können den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen. Wie oben bereits beschrieben, ist ein Alkoholverzicht dringend empfehlenswert. Ganz allgemein, ist eine gesunde und ausgewogene Ernährungsweise für die Prävention einer Schlafapnoe richtungsweisend. Außerdem positiv beeinflussen lässt sich die Schlafapnoe durch Änderungen in der Schlafposition. In einigen Fällen tritt eine Schlafapnoe nur in Rückenlage auf. Folglich ist es empfehlenswert, auf der Seite zu schlafen. Im Sanitätshandel finden sich verschiedenste Hilfsmittel, wobei von Nasenpflastern und Kinnbinden aufgrund fehlender Wirknachweise abzuraten ist. Positive Wirksamkeitshinweise lassen sich – zumindest leichtere Formen der Schlafapnoe betreffend – für Bissschienen für den Ober- und Unterkiefer finden. Diese halten durch Verlagerung der Zunge die Atemwege offen.

Reichen diese niederschwelligen Maßnahmen nicht aus, um die Schlafapnoe positiv zu beeinflussen, müssen in Abstimmung mit Arzt oder Ärztin weitere Therapiemethoden abgestimmt werden. In schweren Fällen wird dabei eine Atemtherapie verordnet. Bei der obstruktiven Schlafapnoe ist die sogenannte CPAP-Beatmung das Mittel der Wahl, unter Umständen kann sie auch bei der zentralen Schlafapnoe wirksam sein. Der Name der Therapiemethode ist auf den „kontinuierlichen positiven Atemwegdruck“ zurückzuführen, der durch eine dicht abschließende Nasenmaske auf das Atemsystem des Betroffenen ausgeübt wird. Durch zusätzlich eingeleitete Luft entsteht ein leichter Druck, der die oberen Atemwege stabilisiert. Dadurch kann dem typischen Kollabieren und den damit einhergehenden Atemaussetzern entgegengewirkt werden.

Bei der obstruktiven Schlafapnoe kommen auch operative Eingriffe in Frage. Dadurch lassen sich physiologische Besonderheiten des Körpers, die zu einer Schlafapnoe führen, korrigieren. Je nach Form werden hier Gaumenfehlbildungen behandelt oder vergrößerte Mandeln, wie den Atemweg störendes Fett- und Bindegewebe entfernt.

Risikolebensversicherung nach Schlafapnoe

Aus einer unbehandelten Schlafapnoe resultiert ein höheres Gesundheitsrisiko, ihre Folgeerkrankungen wie koronare Herzerkrankungen können gar potenziell tödlich sein. Deshalb sehen Anbieter von Risikolebensversicherungen auch bei einer Schlafapnoe genauer hin. Insbesondere interessant sind für die Versicherung vergangene oder bestehende Behandlungsversuche der Schlafapnoe mit Atemmaske. Auch der genaue Krankheitsverlauf und die Frage nach spezifischen Symptombildern wie Gedächtnisstörungen, Inkontinenz oder Tagesmüdigkeit sind relevant.

Eine informierte Vorgangsweise und überlegte Argumentation ist wichtig, wenn Sie die Chance auf einen vollumfänglichen Versicherungsschutz erhöhen wollen. Deshalb ist ein unabhängiges Beratungsgespräch unbedingt empfehlenswert. Zur Veranschaulichung finden Sie hier Erfahrungsberichte von Mandanten, denen wir erfolgreich zu einer Risikolebensversicherung trotz Schlafapnoe-Syndrom verhelfen konnten. Über unser Kontaktformular erreichen Sie uns schnell und unkompliziert, um eine kostenlose Beratung zu Ihren Versicherungsmöglichkeiten zu erhalten.