Risikolebensversicherung abschließen trotz Leukämie: Blutkrebs kann verschiedene Ausprägungen haben

Leukämie, auch als Blutkrebs bekannt, bezeichnet verschiedene Krebserkrankungen des blutbildenden Systems, die sich in Hinsicht auf Häufigkeit, Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und Heilungsaussichten teilweise stark voneinander unterscheiden. Eine Leukämie geht vom Knochenmark aus – dem Ort im Körper, wo Blutzellen gebildet werden – und äußert sich durch eine zu hohe Bildung unvollständig entwickelter weißen Blutkörperchen, die sich im Körper verteilen und in Organen, Lymphknoten und anderem Körpergewebe ansiedeln. Dank der Fortschritte in der Medizin kann diese seltene Krebsart besser behandelt und je nach Art in manchen Fällen sogar geheilt werden.

Risikolebensversicherung bei Leukämie?

Leukämie zählt zu den Krebserkrankungen und stellt damit für Versicherer ein besonders hohes Risiko dar. Aus diesem Grund ist bei der Antragsstellung einer Risikolebensversicherung mit einer sogenannten Gesundheitsprüfung zu rechnen, anhand derer Versicherungsunternehmen das Risiko einschätzen können. Daraus werden unter anderem Risikozuschläge bei einem erfolgreichen Vertragsabschluss ermittelt, aber es besteht auch die Gefahr einer Antragsablehnung, gerade wenn ein besonders schwerer Krankheitsverlauf vorliegt.

Es ist jedoch nicht unmöglich, eine Risikolebensversicherung trotz Krebserkrankung zu finden, welche den eignen Ansprüchen gerecht wird, und diese erfolgreich abzuschließen. In unserem Erfahrungsbericht erfahren Sie, wie wir einem unserer Kunden, welcher von Blutkrebs betroffen ist, dabei helfen konnten, eine für ihn passende Risikolebensversicherung zu vermitteln.

Leukämie: Die häufigsten Formen und Zahlen

Bei der Einteilung von Leukämien sind hauptsächlich zwei Kriterien zu beachten: Der Krankheitsverlauf und der erkrankte Blutzelltyp. Beim ersten Kriterium wird zwischen akuten Leukämien, die plötzlich mit starken Symptomen auftreten, und chronischen Leukämien unterschieden, welche in den meisten Fällen schleichend verlaufen und die Symptome sich erst nach Monaten oder sogar Jahren äußern. Beim zweiten Kriterium steht die Art der erkrankten Zellen im Fokus, woraus sich ergibt, ob es sich um eine lymphatische oder myeloische Leukämie handelt.

Aus diesen Faktoren ergeben sich folgende vier Leukämieformen:

  • Akute lymphatische Leukämie (ALL)
  • Akute myeloische Leukämie (AML)
  • Chronische lymphatische Leukämie (CLL)
  • Chronische myeloische Leukämie (CML)
ALLCLLAMLCMLSonstige
Männer7 %38 % 22 % 8 % 25 % 
Frauen7 % 34 % 27 % 9 % 24 % 

Anteile der verschiedenen Leukämieformen an allen Neuerkrankungen nach Geschlecht (Deutschland 2017 – 2018), Quelle: Robert Koch-Institut 2021

Jährlich erkranken in Deutschland rund 13 700 Menschen an Leukämien. Insgesamt gelten diese Formen des Krebses als selten, da sie bei den Tumorerkrankungen in Deutschland bei den Frauen 2,7 % und bei den Männern 3,1 % ausmachen. Blutkrebs kann jede Altersgruppe betreffen, doch das Risiko nimmt signifikant mit dem Alter zu.

Ursachen und Risikofaktoren von Leukämie

Leukämie entsteht, wenn der normale Reifungsprozess der Leukozyten (weißen Blutkörperchen) im Knochenmark wegen einer Fehlschaltung bestimmter Kontrollgene unterbrochen ist. Je nach Art der entarteten Vorläuferzelle der weißen Blutkörperchen (lymphatisch oder myeloisch) entstehen unterschiedliche Formen der Leukämie.

Die genauen Ursachen der Erkrankung sind bis heute weitgehendst unterforscht. Man geht jedoch davon aus, dass gewisse Faktoren das Risiko an Leukämie zu erkranken erhöhen. Dazu zählen die erbliche Veranlagung, bestimmte Vorerkrankungen wie Trisomie 21, radioaktive Strahlen und Röntgenstrahlen, verschiedene chemische Substanzen in der Industrie und Landwirtschaft wie Insektizide und Herbizide, sowie Zigarettenrauchen.

Woran erkenne ich Blutkrebs?

Die Erkennung einer Leukämieerkrankung kann sich oft als schwierig herausstellen, da es keine Symptome gibt, die speziell für diese Krankheit typisch sind. Sollten allerdings eine Reihe von Beschwerden auftreten, welche je nach Leukämieart variieren und unterschiedlich stark ausgeprägt sein können, so könnte dies auf eine Erkrankung hinweisen.

Bei akuten Leukämien treten Fieber und weitere schwere Krankheitssymptome auf, wohingegen chronische Leukämien schleichend beginnen und daher oft zufällig bei Routineuntersuchungen diagnostiziert werden.

Häufige Symptome von Blutkrebs sind beispielsweise eine auffällige Hautblässe, verstärkte Blutungsneigung, Müdigkeit und Abgeschlagenheit durch Anämie (Blutarmut), Atemnot, Nachtschweiß und Knochenschmerzen. Aber auch geschwollene Lymphknoten, eine vergrößerte Milz oder Leber könnten auch auf eine Leukämie hindeuten.

Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten bei Leukämie

Liegt ein Verdacht auf Leukämie vor, findet im ersten Schritt findet eine gründliche körperliche Untersuchung zur Verschaffung eines allgemeinen Eindrucks statt. Darauf folgen häufig eine Blutanalyse und Knochenmarkuntersuchungen.

Sollte eine Leukämieerkrankung festgestellt worden sein, stehen weitere Untersuchungen an, um die Ausbreitung der Erkrankung auf Lymphknoten und andere Organe zu bestimmen. Dies geschieht mithilfe einer Ultraschalluntersuchung, Computertomographie (CT) oder einer Magnetresonanztomographie (MRT).

Durch die exakte Bestimmung des Leukämietyps können Vorhersagen zum weiteren Krankheitsverlauf und zu den Heilungsaussichten sowie der Entscheidung über die Behandlungsmethode getroffen werden.

In den meisten Fällen werden akute und chronische Leukämien mit einer Chemotherapie behandelt. Je nach Art und Ausprägung der Erkrankung wird die Intensität und Häufigkeit der Chemotherapie bestimmt. Bei den chronischen Erkrankungsformen können zusätzlich Bestrahlungstherapien oder Stammzellentransplantationen zum Einsatz kommen. Auch nach einer erfolgreichen Behandlung sind Kontrolluntersuchungen nicht zu vernachlässigen, um bei einem möglichen Krankheitsrückfall schnell mit einer erneuten Behandlung reagieren zu können.

Risikolebensversicherung bei Krebs

Mit einer rechtzeitigen Behandlung sind die Genesungschancen bei einigen Krebserkrankungen recht hoch, so auch bei Leukämie. Bei der akuten Leukämie kann der Krebs in manchen Fällen sogar geheilt werden. Chronische Leukämie lässt sich zwar nicht heilen, doch mit der richtigen Therapie können die Symptome gut gemildert und das Fortschreiten der Krankheit verhindert werden. Auf Basis der guten Behandlungsmöglichkeiten ist der Abschluss einer Risikolebensversicherung in einigen Fällen möglich, wenn auch die Risikoprüfung und die damit verbundenen Zuschläge eine Schwierigkeit darstellen können.

Gesundheitsprüfung

Im Rahmen der Gesundheitsprüfung werden von den Versicherern Unterlagen wie Laborwerte und fachärztliche Befunde einschließlich der letzten Verlaufskontrolle gefordert. Der Zeitpunkt der Diagnose, die Art der Behandlung und die Häufigkeit der Erkrankung sind ebenfalls Angaben, die Antragsteller mit einer Krebserkrankung nennen müssen. Des Weiteren spielen auch Faktoren, die die allgemeine Konstitution und Lebensführung betreffen, eine große Rolle bei der Risikoeinschätzung.

Sollten nach einem erfolgreichen Vertragsabschluss Krankheiten wiederkehren, so ist dies das Risiko des Versicherers. In solch einem Fall wären auch die Hinterbliebenen mit einer Risikolebensversicherung auch bei einem Krebstod finanziell abgesichert.

Auch wenn der Abschluss einer Risikolebensversicherung bei Leukämie mit vielen Hürden verbunden ist, sollte Sie das nicht davor abschrecken, einen Antrag zu stellen. Da wir uns auf Risikolebensversicherungen mit schweren Krankheiten spezialisiert haben, konnten wir bereits viele unserer Kunden dabei unterstützen, das ideale Angebot für Sie zu finden und zu vermitteln. Sie benötigen Hilfe bei der Antragsstellung? Dann kontaktieren Sie uns gerne über das Online-Formular auf unserer Webseite für eine kostenlose und unverbindliche Beratung!