Diabetes: Eine Stoffwechselerkrankung mit Auswirkungen auf den Insulinhaushalt

Diabetes mellitus, umgangssprachlich auch Zuckerkrankheit genannt, bezeichnet als Oberbegriff verschiedene Erkrankungen des Stoffwechsels, welche aufgrund eines Insulinmangels oder einer verminderten Insulinwirkung zu erhöhten Blutzuckerwerten führt. Diese chronische Erkrankung führt nicht selten zur Schädigung von Gefäßen und verschiedenen Organen, weshalb sie frühestmöglich behandelt werden sollte.

Risikolebensversicherung trotz Diabetes?

Bei der Antragsstellung für eine Risikolebensversicherung kann Diabetes eine Hürde darstellen, da es als chronische Erkrankung klassifiziert wird. Aufgrund der etwas geringeren Lebenserwartung bei Betroffenen verlangen Versicherer oftmals einen Risikozuschlag. Jedoch ist ein erfolgreicher Vertragsabschluss in den allermeisten Fällen möglich. Wenn Sie sich näher zum Prozess einer Antragsstellung informieren möchten, lesen Sie gerne unseren Erfahrungsbericht, in dem wir genauer erläutern, wie wir eine Risikolebensversicherung für einen Diabetiker abgeschlossen haben.

Verschiedene Arten von Diabetes

Bei Diabetes ist meistens der Kohlenhydratstoffwechsel gestört und in manchen Fällen auch der Fett- und Eiweißstoffwechsel. Das Hormon Insulin spielt dabei eine besonders wichtige Rolle, weil es den Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß steuert.

Generell wird zwischen Typ-1- und Typ-2-Diabetes unterschieden. Darüber hinaus existieren weitere Formen der Zuckerkrankheit wie z. B. Schwangerschaftsdiabetes oder seltenere Arten wie LADA (Late onset autoimmune diabetes in adults) oder MODY (Maturity-onset Diabetes of the Young).

Bei Typ-1-Diabetes handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, welche einen absoluten Mangel des Insulins verursacht, wodurch die in der Nahrung enthaltenen Brennstoffe nicht mehr ausreichend verstoffwechselt werden können. Diese Erkrankung tritt meist bereits im Kindes- und Jugendalter auf und ist nicht heilbar. Typ-1-Diabetiker machen ungefähr 0,3 % bis 0,4 % der Bevölkerung aus.

Typ-2-Diabetes betrifft ca. 90 % der Diabetiker und ist damit die häufigste Diabetesform. Dabei reagieren die Körperzellen nicht mehr ausreichend auf das Hormon Insulin, was eine Erhöhung des Blutzuckerspiegels zur Folge hat. Diese Diabetesform beginnt meist schleichend und ist daher auch als „Altersdiabetes“ bekannt, allerdings erkranken seit einigen Jahren auch zunehmend junge Erwachsene und Jugendliche an Typ-2-Diabetes.

Diabeteszahlen in Deutschland

Eine genaue Zahl zu Diabeteserkrankten in Deutschland ist nur schwer zu nennen, da es kein bundesweites Diabetesregister gibt. Aus den Datenerhebungen der gesetzlichen Krankenkassen und Studien geht hervor, dass in Deutschland 7,2 % der Erwachsenen an Diabetes mellitus erkrankt sind und jährlich ungefähr 950 000 Neuerkrankungen an Diabetes-Typ-2 hinzukommen. Des Weiteren zählt Diabetes zu den Krankheiten, deren Häufigkeit in den letzten Jahrzehnten nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit stark zugenommen hat.

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) gibt zudem bekannt, dass jedes Jahr ca. 50 000 Fußamputationen, 2 000 Erblindungen und 2 300 Dialysebehandlungen in Zusammenhang mit Diabetes zu verzeichnen sind.

Quelle: BKK-Gesundheitsreport 2020

Ursachen und Prävention von Diabeteserkrankungen

Bei Diabetes-Typ-1 handelt es sich um eine Autoimmunreaktion des Körpers, bei dem die körpereigenen Abwehrzellen des Immunsystems die sogenannten Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse angreifen und zerstören, welche für die Insulinproduktion verantwortlich sind. Die Ursachen dieser Autoimmunreaktion sind noch unklar. Man geht allerdings davon aus, dass bestimmte Umweltfaktoren, Erbanlagen oder Virusinfektionen die Entstehung eines Typ-1-Diabetes begünstigen können.

Diabetes-Typ-2 wird hingegen durch eine Störung bei der Freisetzung aus den Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse verursacht. Die Gründe hierfür können sehr unterschiedlich sein und es liegen eine Vielzahl von Risikofaktoren vor. Dazu zählen unter anderem ein hohes Alter, Adipositas, Rauchen, Bluthochdruck, koronare Herzerkrankungen, Durchblutungsstörungen des Gehirns und auch die genetische Veranlagung.

Vielen Ursachen einer Diabeteserkrankung kann man durch eine gesunde Lebensführung entgegenwirken. So helfen eine ausgewogene Ernährung, Alkohol in Maßen, ausreichend viel Bewegung und Schlaf sowie die Minderung von Stress, den Blutzuckerspiegel zu senken und somit das Risiko zu minimieren.

Symptome und Folgeerkrankungen durch Diabetes

Bei den Symptomen wird zwischen akuten und chronischen Komplikationen unterschieden. Zu den akuten gehören Infektionen der Haut oder Luft- und Harnwege, die schwere Überzuckerungen auslösen können. Aber auch Unterzuckerungen sind sehr häufig unter den akuten Komplikationen zu finden. Dahingegen zeichnen sich die chronischen Komplikationen dadurch aus, dass sie sich schleichend über viele Jahre entwickeln. Diese umfassen Schäden an den großen und kleinen Blutgefäßen sowie am Nervensystem.

Zum anderen existieren auch Unterschiede in den Symptomen von Typ-1- und Typ-2-Diabetes. Zu den häufigsten Symptomen des Typ-1-Diabetes gehören Gewichtsverlust, übermäßiger Durst und erhöhter Harnfluss. Dazu kommen Müdigkeit, Appetitlosigkeit, erhöhte Infektanfälligkeit und schlecht heilende Wunden. Währenddessen sind bei Typ-2-Diabetes die Symptome oftmals viel unspezifischer bzw. weniger stark ausgeprägt als bei Menschen mit Typ-1-Diabetes. Es können ähnlich wie bei Typ-1 Müdigkeit, Hunger und eine stärkere Infektionsneigung auftreten. Außerdem können sich auch Juckreiz und Konzentrationsstörungen bemerkbar machen.

Ferner werden bei Diabetikern nicht selten weitere Symptome durch mögliche Folgeerkrankungen verursacht. Darunter fallen schwerwiegende gesundheitliche Probleme wie z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle, chronische Fußwunden, Nierenversagen und Sehstörungen. Ebenso dürfen die seelischen Belastungen durch eine Diabeteserkrankung nicht unterschätzt werden, da Menschen mit Diabetes ein erhöhtes Risiko für psychische Krankheiten aufweisen.

Behandlung von Diabetes

Aufgrund der schwerwiegenden Folgeerkrankungen sollte Diabetes so früh wie möglich behandelt werden, um Schäden an Blutgefäßen, Nerven und Organen zu verhindern. Diabetes-Typ-1 ist laut aktuellem Stand der Medizin eine nicht zu heilende Krankheit, wohingegen es bei Typ-2 möglich ist, die Krankheit im großen Umfang zu unterdrücken.

Eine angepasste Ernährung, regelmäßige Bewegung und ein (daraus resultierendes) Körpergewicht im Normalbereich sind gute Voraussetzungen für eine Verbesserung des Gesundheitszustands bei Diabetes. Denn so kann die Empfindlichkeit der Körperzellen für Insulin verbessert und der Insulinbedarf gesenkt werden.

Sollte eine Änderung des Lebensstils nicht ausreichend sein, kann eine medikamentöse Behandlung z. B. in Form von blutzuckersenkenden Tabletten (Antidiabetika) in Erwägung gezogen werden. Wenn auch dies nicht genügt, um die Erkrankung zu regulieren, muss man als Typ-2-Diabetiker Insulin spritzen. Das tägliche Spritzen von Insulin ist auch für Betroffene des Typ-1 die notwendige Behandlungsart, damit gefährliche Folgeerkrankungen verhindert oder zumindest verzögert werden können.

Bei der Behandlung ist ein regelmäßiges Messen des Blutzuckerspiegels durch die Führung eines Diabetes-Tagebuchs äußerst ratsam, denn so kann der Verlauf der Erkrankung gut dokumentiert werden.

Risikolebensversicherung mit Diabetes

Diabetes gilt als chronische Erkrankung und ist somit für viele Versicherer ein Grund, Risikozuschläge zu fordern oder gar einen Antrag abzulehnen. Im Rahmen einer Gesundheitsprüfung können Diabetiker daher Fragen erwarten, die den Beginn und den Verlauf der Erkrankung betreffen. Dabei sind auch insbesondere Folgeerkrankungen oder Beschwerden relevant, die sich aus einer Diabeteserkrankung entwickeln. Aus diesem Grund sind Gesundheitsfragen über Erkrankungen des Herzens oder der Nieren, Durchblutungsstörungen, Lähmungserscheinungen, Eiweiß im Urin und erhöhten Blutdruck keine Seltenheit bei der Antragsstellung einer Risikolebensversicherung bei Diabetikern.

Außerdem sind Informationen zur Behandlung und Medikation von Diabetes ein weiterer Bestandteil der Gesundheitsprüfung. So müssen auch stationäre Behandlungen (im Krankenhaus), die Art und Weise wie der Diabetes behandelt wird (Insulin, Tabletten, ausschließlich mit Diät) angegeben werden. In diesem Zusammenhang wird auch nach dem zuletzt gemessenen HbA1c-Wert, welcher in der Regel nicht älter als sechs Monate sein darf, gefragt und die Einreichung bestimmter Unterlagen wie Laborbefunde und der Kopie des Diabetikertagebuchs gefordert.

Es ist keineswegs unmöglich eine Risikolebensversicherung mit Diabetes-Typ-1, Diabetes-Typ-2 und anderen Diabeteserkrankungen abzuschließen. Jedoch muss man beachten, da verschiedene Formen von Diabetes existieren, sich auch unterschiedliche Risikoeinschätzungen durch die Versicherer ergeben können. Zusätzlich haben selbstverständlich die Ausprägung der Erkrankung, weitere gesundheitliche Faktoren sowie die Lebensführung einen Einfluss auf die Höhe der Risikozuschläge.

Wir haben uns auf Risikolebensversicherungen bei chronischen Erkrankungen spezialisiert und können daher unseren Kunden dabei helfen, eine Risikolebensversicherung zu finden und abzuschließen, die für ihre Situation und Bedürfnisse am geeignetsten ist. Über das Online-Kontaktformular auf unserer Webseite können Sie sich gerne mit uns in Kontakt setzen, falls Sie Unterstützung bei der Suche nach einer Risikolebensversicherung benötigen.