Burn-out: Eine komplexe Erkrankung mit schwerwiegenden Folgen

Burn-out beschreibt einen Zustand tiefer emotionaler, körperlicher und geistiger Erschöpfung. Neben Depressionen und Angsterkrankungen, die schon seit Jahrzehnten von der WHO und vom deutschen Gesundheitssystem als psychische Erkrankungen anerkannt werden, beschreiben erfahrene PsychiaterInnen und PsychologInnen das Phänomen des Burn-out, als ebenso weitverbreitete und schwerwiegende Einschränkung der mentalen Gesundheit.

Obwohl das Burn-out noch nicht in das Klassifizierungssystem der WHO (ICD-10) integriert wurde, zeigen groß angelegte wissenschaftliche Studien und Umfragen deutlich: Von 2004 bis 2019 haben die Fehltage von Arbeitnehmern, die auf eine Burn-out-Symptomatik zurückzuführen sind, um das mehr als Fünffache zugenommen.

Risikolebensversicherung trotz Burn-out

Beim angestrebten Abschluss von Risikolebensversicherungen kommt es aufgrund des erhöhten Gesundheitsrisikos und der schwierigen Definition der Erkrankung oftmals zu Schwierigkeiten. Der Versicherungsbeitrag wird angehoben oder der Versicherungsschutz ganz ausgeschlagen.

Prinzipiell ist es aber möglich, mit dem richtigen Vorgehen bei der Antragstellung trotz Burn-out einen Versicherungsschutz zu erhalten. Wir haben uns auf Risikolebensversicherungen mit Burn-out spezialisiert und können bei der Antragsstellung helfen.

Fakten und Zahlen

Das renommierte deutsche Statistikinstitut Statista veröffentlichte mehrere Studien und Umfragen zur Epidemiologie von Burn-out. Dabei zeigt sich besonders zwischen 2004 und 2019 ein steiler Anstieg an Arbeitsausfällen. 2019 zählte die AOK durchschnittlich 4,9 Arbeitsunfähigkeitsfälle je 100 Mitglieder, aufgrund einer Burn-out-Diagnose.

Auch die Krankheitstage sind von 13,9 im Jahre 2005 auf rund 130 AU-Tage im Jahre 2019 angestiegen. Daraus errechnet Statista für die Gesamtheit der gesetzlich krankenversicherten Beschäftigten allein für das Jahr 2019 rund 185.00 Burn-out-Betroffene. Die Corona-Pandemie dürfte der Problematik nicht zugutegekommen sein.

Quelle: Statista 2019

Ursachen von Burn-out

Prinzipiell kann der Zustand des Burn-out jeden treffen. Über alle gesellschaftlichen Schichten und unabhängig von Berufsbild und Berufsgrad, begegnen behandelnde ExpertInnen und WissenschaftlerInnen dem komplexen Phänomen. Eine Häufung findet sich in Berufsgruppen, welche in verantwortungsvollen und sozialen Berufen arbeiten. Ein Musterbeispiel – gerade zu Zeiten der Corona Pandemie – ist die ausgebrannte Pflegekraft. Doch auch in der Privatwirtschaft können hohe Leistungsanforderungen und steigende Wachstumsorientierung zu den Beschwerden eines Burn-out führen.

Wie auch bei jeder rein körperlichen, spielen auch beim Burn-out individuelle und situationsbedingte Konstitution, wie auch Vulnerabilitäten eine große Rolle. Einerseits lässt sich psychologisch ein Persönlichkeitstypus mit Schwierigkeiten in der Selbstwertregulation finden, auf der anderen Seite sind jedoch auch Menschen gefährdet, die nach außen sehr selbstbewusst und dynamisch auftreten, hohe Ambitionen haben und starken Ehrgeiz an den Tag legen.

Man unterscheidet auch innere von äußeren Ursachen.

Zu den inneren Risikofaktoren zählen:

  • Abhängigkeit des Selbstbildes von hoch gesteckten Zielen und Idealen
  • Unrealistische Erwartungshaltungen an das Umfeld z.B. in Bezug auf Anerkennung und Belohnung
  • Ziele die nicht den eigenen Bedürfnissen entsprechen

Äußere Ursachen sind:

  • Starke Veränderung der Lebenssituation
  • Ein destruktives Verhältnis zum sozialen Umfeld z.B. Mobbing
  • Fehlende Anerkennung für Leistungen
  • Konflikt zwischen inneren Werten und den Werten des Umfeldes z.B. der Firma

Symptome von Burn-out

In der Regel kündigt sich ein Burn-out oft durch Frühwarnzeichen an. In der Anfangsphase der Erkrankung stecken Betroffene meist sehr viel Energie in die alltäglichen Aufgaben – gefühlt durchgehend mehr Energie, als aufgebaut werden kann. Oft besteht aufgrund der Lebensumstände eine außergewöhnliche Anforderung. Burn-out Betroffene haben in der Anfangsphase typischerweise das Gefühl, dass alle Verantwortung auf Ihnen lastet. Sie schränken ihre privaten sozialen Kontakte und Freizeitaktivitäten ein und verleugnen ihre eigenen Bedürfnisse.

Ein typisches Frühwarnzeichen für ein Burn-out äußert sich darin, dass man „nicht mehr Abschalten kann“. Die Erholung bleibt aus und in der Folge entsteht ein Leistungsabfall. Schließlich muss noch mehr Kraft aufgebracht werden, um die Aufgaben zu erledigen. Dies ist der Punkt an dem sich die Symptomatik bei fehlender Behandlung, in der Regel verschlechtert. Erschöpfung und Rastlosigkeit – als zwei Seiten einer Medaille – greifen ineinander.

Auf diese erste Phase folgt entsprechend der einschlägigen Literatur häufig eine Phase der Gleichgültigkeit und des schwindenden Idealismus. Emotional dominieren Kälte, Distanziertheit und Zynismus. Wenn die Aggression und die negativen Gefühle nicht auf die Umwelt projiziert werden können, werden diese Affekte gegen sich selbst gerichtet und es entsteht eine depressiv anmutende Stimmung und Niedergeschlagenheit.

Damit einher geht mit Voranschreiten des Burn-out Desinteresse, Schwarz-Weiß-Denken und Gleichgültigkeit gegenüber dem Umfeld. Die zum Ende hin enorme psychische Belastung kann mental nicht mehr bewältigt werden. Ressourcen in Form von positiven emotionalen Beziehungen kommen abhanden und es dominieren immer mehr psychosomatische Beschwerden. Dazu zählen Schlafstörungen, Probleme mit dem Blutdruck, Verdauungsprobleme oder sogar eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen. Dieser ausweglos anmutende Zustand kann schließlich in eine letzte Phase der Verzweiflung und schweren Depression münden. Dabei tauchen häufig Suizidgedanken auf.

Behandlung von Burn-out

Zur Prävention und in den Anfangsphasen des Burn-out sind Entspannungstechniken wie das Autogene Training oder die progressive Muskelentspannung in Studien als besonders wirksam bestätigt worden.

In fortgeschrittenen Phasen ist die Aufnahme einer Psychotherapie sehr empfehlenswert. Welche Methode (Verhaltenstherapie, tiefenpsychologische Verfahren,…) gewählt werden sollte, ist abhängig von der eigenen Biographie und der Komplexität der Symptomatik. Mithilfe der Verhaltenstherapie versuchen TherapeutInnen, in Zusammenarbeit mit den KlientInnen, destruktive Verhaltensmuster strategisch zu verändern. In den tiefenpsychologischen Verfahren stehen der Aufbau einer selbstbestimmten Selbstwertregulation und die Veränderung problematischer Beziehungsmuster im Vordergrund.

Risikolebensversicherung nach Burn-out

Trotz der wissenschaftlich vielfach untersuchten und beschriebenen Symptomatik des Burn-out, kann dieses vor allem in der Anfangsphase nicht so leicht diagnostiziert werden wie beispielsweise Angststörungen oder somatische Erkrankungen. Bis zu einer vollen Ausprägung der Symptomatik sollte man mit der Antragstellung jedoch nicht warten, da eine lang anhaltende Berufsunfähigkeit oder ein Suizidrisiko bei der gesetzlichen Gesundheitsprüfung negativ ins Gewicht fallen können.

Bei der Gesundheitsprüfung werden Angaben zu chronischen Erkrankungen und deren Behandlung abgefragt, um das Risiko eines Interessenten abschätzen zu können. Bei Burn-out sind für den Versicherer insbesondere Informationen zur bisherigen psychotherapeutischen oder psychiatrischen Behandlung von Bedeutung. Außerdem ist gerade bei der Komplexität des Burn-out der individuelle Verlauf der Erkrankung von großer Wichtigkeit.

Wenn Sie trotz Burn-out eine Risikolebensversicherung abschließen wollen, ist also eine professionelle und unabhängige Beratung unbedingt empfehlenswert. Zur Veranschaulichung finden sie hier einen Erfahrungsbericht eines Mandanten, dem wir trotz Burn-Out erfolgreich eine Risikolebensversicherung vermitteln konnten. Über unser Kontaktformular erreichen Sie uns schnell und unkompliziert, um eine kostenlose Beratung zu Ihren Versicherungsmöglichkeiten zu erhalten.