Baufinanzierung mit RLV absichern trotz HIV-Infektion – Ein Praxisbeispiel
Eine Risikolebensversicherung wird in erster Linie abgeschlossen, um Familie und Angehörige finanziell abzusichern. Sollte die versicherte Person sterben, zahlt die Risikolebensversicherung eine vorher festgelegte Summe an die Hinterbliebenen. Mithilfe von diesen Zahlungen können sowohl entstehende als auch laufende Kosten gedeckt werden.
Risikolebensversicherung bei Baufinanzierung: Lösungen trotz Herausforderungen
Ein weiterer beliebter Grund, um eine Risikolebensversicherung abzuschließen, ist die Absicherung einer Baufinanzierung. Banken können den Abschluss einer Risikolebensversicherung vom Kreditnehmer sogar verlangen, um den aufgenommenen Kredit abgesichert zu wissen. Im Todesfall sorgt die abgeschlossene Risikolebensversicherung dann dafür, dass der Kredit weiter abbezahlt werden kann und die Hinterbliebenen werden vor einer hohen finanziellen Belastung geschützt.
Wie verhält es sich jedoch, wenn der Abschluss einer Risikolebensversicherung nicht ohne Weiteres möglich ist? Krankheiten oder risikoreiche Freizeitaktivitäten können dafür sorgen, dass der Interessent von der Risikolebensversicherung abgelehnt wird.
Lesen Sie in diesem Praxisbeispiel, wie wir trotz vorhergehender HIV-Infektion für einen Mandanten eine passende Risikolebensversicherung zur Absicherung einer Baufinanzierung gefunden haben.
Wieso kann HIV den Versicherungsabschluss erschweren?
Potenziell gefährliche Vorerkrankungen oder risikoreiche Freizeitaktivitäten können den Versicherungsabschluss erschweren oder sogar gänzlich verhindern, da die Versicherungen das Risiko für einen früh eintretenden Leistungsfall als zu hoch einstufen. Zu diesen Vorerkrankungen zählt auch eine HIV-Diagnose.

HIV ist eine Abkürzung, steht für „Humanes Immundefizit-Virus“ und wird fälschlicherweise häufig mit AIDS verwechselt. HIV ist kein AIDS, das Virus kann jedoch unbehandelt zur einer AIDS-Erkrankung führen. Das Virus schwächt das körpereigene Immunsystem, was zu einer erhöhten Anfälligkeit für unterschiedliche Krankheiten führen kann. Betroffene können dank einer entsprechenden HIV-Behandlung häufig lange und gut mit ihrer Erkrankung leben. Häufig kann so auch der Ausbruch einer AIDS-Erkrankung verhindert werden.
Obwohl eine entsprechende Therapie den Betroffenen meist ein nahezu normales Leben ermöglicht, kann HIV schnell zum Ablehnungsgrund für Risikolebensversicherungen werden. Immerhin ist HIV nicht vollständig heilbar und erfordert eine lebenslange Behandlung. Das Immunsystem kann auch trotz Behandlung geschwächt werden, wodurch der Körper anfälliger für Infekte wird.
Ausgangssituation unseres Mandanten
Unser Mandant Herr Gr. ist 49 Jahre alt, studierter Vertriebsleiter und plant gemeinsam mit seinem Ehemann eine Baufinanzierung zu beantragen. Um diese finanzielle Belastung ausreichend abzusichern, entschied sich das Ehepaar für den Abschluss einer Risikolebensversicherung für Herrn Gr. Für den 49-jährigen ist der Abschluss einer Risikolebensversicherung jedoch nicht ohne Hindernisse möglich: Eine zurückliegende HIV-Diagnose stellt für viele Versicherungen ein Gesundheitsrisiko dar.
Um die Krankheit einzudämmen macht Herr Gr. seit einigen Jahren eine Antiretrovirale Therapie, kurz ART-Therapie. Bei dieser Therapie handelt es sich um ein medikamentöses Behandlungskonzept, bei dem verschiedene Wirkstoffe kombiniert werden, um die HI-Viruslast dauerhaft zu senken. Seit Beginn dieser Behandlung lebt Herr Gr. beschwerdefrei und er plant, die Therapie weiter fortzuführen.
Auf der Suche nach der passenden Risikolebensversicherung
Herr Gr. war sich bewusst, dass seine HIV-Erkrankung trotz erfolgreicher Therapiemaßnahmen für den Abschluss einer Risikolebensversicherung zum Problem werden könnte. Daher wendete er sich an uns, um ihn bei der Suche nach einer passenden Risikolebensversicherung zu unterstützen.
Gemeinsam mit unserem Mandanten erstellten wir eine anonymisierte Risikovoranfrage, die alle Informationen zum Gesundheitszustand des 49-jährigen enthält, jedoch keine Rückschlüsse auf seine personenbezogenen Daten zulässt. Ergänzend zum standardisierten Fragebogen haben wir Herrn Gr. weitere Informationen zur HIV-Erkrankung angeben lassen.
Was sind anonymisierte Risikovoranfragen?
Anonymisierte Risikovoranfragen stellen eine Art unverbindliche Antragsstellung bei den gewünschten Risikolebensversicherungen dar. Sie enthalten alle Informationen, die die Versicherung benötigt, um das individuelle Risiko des Interessenten einschätzen zu können. Auf dieser Grundlage erstellen die Versicherungen entweder ein unverbindliches Angebot oder reagieren mit einer Ablehnung der Risikovoranfrage. Der Vorteil für den Interessent: Anonymisierte Risikovoranfragen enthalten keine personenbezogenen Informationen wie den Namen. So kann eine Versicherung den Interessenten trotz möglicher Ablehnung der Voranfrage nicht in die Sonderwagnisdatei der Versicherer aufnehmen und der Interessent kann unterschiedliche Angebote miteinander vergleichen.
Bis auf einen Versicherer aus Stuttgart lehnten alle angefragten Risikolebensversicherungen die Absicherung von Herrn Gr. ab. Ein Versicherer aus Stuttgart bot Herrn Gr. eine Absicherung gegen einen moderaten Zuschlag an.
Herr Gr. schloss dort über uns eine Risikolebensversicherung mit einer gleichbleibenden Versicherungssumme in Höhe von 350.000€ für die nächsten 16 Jahre ab. Der zu zahlende Versicherungsbeitrag liegt bei 110,57€ im Monat.
Wie der Abschluss trotz Vorerkrankung gelingen kann
Anonymisierte Risikovoranfragen sind besonders für Interessenten mit Vorerkrankungen, gefährlichen Berufen oder risikoreichen Freizeitaktivitäten die beste Möglichkeit, um Angebote von unterschiedlichen Versicherungen einzuholen, ohne eine Antragsablehnung zu riskieren. So kann der Interessent sich für das bestmögliche Angebot entscheiden und im Idealfall eine Risikolebensversicherung finden, die den individuellen Ansprüchen und Wünschen entspricht.
Eine weitere Möglichkeit, um den Abschluss einer Risikolebensversicherung zu erleichtern sind Sonderaktionen. Für einen bestimmten Zeitraum bieten unterschiedliche Versicherer die sogenannten Sonderaktionen an, um den Vertragsabschluss für bestimmte Personengruppen attraktiver zu gestalten. Sonderaktionen sind nicht immer für jeden Interessenten hilfreich, bei einigen können sie jedoch dazu führen, dass beispielsweise bestimmte Vorerkrankungen nicht angegeben werden, da sie bereits außerhalb des abgefragten Zeitraums liegen. Auch eine Reduzierung der Gesundheitsfragen ist möglich.
Wir helfen Ihnen auf dem Weg zum Versicherungsabschluss
Sie interessieren sich für die Erstellung von anonymisierten Risikovoranfragen oder Sonderaktionen? Für Privatpersonen ist es nicht leicht, anonymisierte Risikovoranfragen zu erstellen. Daher ist es sinnvoll, anonymisierte Risikovoranfragen von erfahrenen Versicherungsmaklern erstellen zu lassen. Mit mehr als 25 Jahren Berufserfahrung konnten wir bereits eine Vielzahl an Mandanten auf dem Weg zu ihrer Risikolebensversicherung begleiten und zu einem erfolgreichen Abschluss verhelfen. Dabei haben wir uns besonders auf die „schweren Fälle“ spezialisiert und suchen auch bei besonders risikoreichen Vorerkrankungen nach der bestmöglichen Absicherung.
Haben Sie ebenfalls Interesse am Abschluss einer Risikolebensversicherung? Wir helfen Ihnen gerne kostenlos und unverbindlich weiter. Nehmen Sie dazu einfach Kontakt über unser Kontaktformular auf.