Adipositas: Starkes Übergewicht mit gesundheitlichen Folgen

Starkes Übergewicht ist ein Phänomen, welches nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit in hohen Zahlen auftritt. Aber Übergewicht bedeutet nicht gleich Adipositas, denn als adipös gilt man erst ab einem bestimmten Wert des Body-Mass-Index (BMI).

Strittig ist auch, ob Adipositas eine eigenständige Krankheit oder lediglich einen Risikofaktor für Folgeerkrankungen darstellt. Aus diesem Grund ist Adipositas im deutschen Gesundheitssystem nicht als Krankheit anerkannt, was aber natürlich nicht bedeutet, dass Fettleibigkeit keinen Einfluss auf die Gesundheit haben kann. Denn auch ohne Folgeerkrankungen kann ein zu hohes Übergewicht bereits zu körperlichen Einschränkungen im Alltag führen und betroffene Personen zusätzlich psychisch belasten. Daher gibt es seitens vieler Institutionen Bestrebungen zur Anerkennung von Fettleibigkeit als chronische Krankheit.

Risikolebensversicherung bei hohem BMI?

Ein hohes Übergewicht kann beim Antrag einer Risikolebensversicherung ein Grund für Risikozuschläge sein. Im Rahmen der Gesundheitsfragen spielen nämlich Faktoren wie Vorerkrankungen und der Lebensstil eine große Rolle. Da Adipositas ein erhöhtes Risiko für gefährliche Folgeerkrankungen birgt, besteht für Versicherungsunternehmen die Möglichkeit, einen Aufschlag zu verlangen. Aus unseren Erfahrungsberichten kann entnommen werden, dass wir unsere Mandanten trotz Adipositas dabei unterstützen konnten, eine für sie passende Risikolebensversicherung zu finden und abzuschließen.

BMI und Adipositas in Zahlen

Adipositas (Fettleibigkeit, Fettsucht) bezeichnet eine Vermehrung des Körperfetts, welches über das Normalmaß hinausgeht. Zur Berechnung wird dafür der sogenannte Body-Mass-Index (BMI) herangezogen, der sich aus dem Quotienten aus Gewicht und Körpergröße zum Quadrat (kg/m²) ergibt. Bei einem BMI von 25 beginnt Übergewicht und ab einem Wert von 30 spricht man von Adipositas ersten Grades. Die Werte 35-39,9 stehen für Adipositas zweiten Grades und ein BMI ab 40 deutet auf Adipositas dritten Grades hin. Mit jeder Gewichtsklassifikation im Bereich des Übergewichtes steigt das Risiko für Begleiterkrankungen.

BMIBewertung
< 18,5Untergewicht
18,5 – 24,9Normalgewicht
25,5 – 29,9Übergewicht
30 – 34,9Adipositas Grad I
35 – 39,9Adipositas Grad II
≥ 40Adipositas Grad III

Quelle: Deutsche Adipositas Gesellschaft

In Deutschland sind ungefähr zwei Drittel der Männer (67 %) und die Hälfte der Frauen (53 %) übergewichtig. Zudem sind knapp ein Viertel der Erwachsenen (23 % der Männer und 24 % der Frauen) von Adipositas betroffen – Tendenz steigend. Übergewicht und Fettleibigkeit sind nicht nur ein Problem bei Erwachsenen, da auch Kinder und Jugendliche zunehmend stärker betroffen sind. So sind ca. 15 % der Kinder in Deutschland übergewichtig und bereits rund 6 % sogar adipös.

Quelle: Statistisches Bundesamt 2018

Ursachen für Übergewicht

Es gibt eine Vielzahl verschiedener Faktoren, die sich auf den Stoffwechsel und somit auch auf das Körpergewicht auswirken können. Die naheliegendsten Gründe für Adipositas sind ein ungesundes Essverhalten und Bewegungsmangel. Doch es existieren darüber hinaus weitere Ursachen, die eine Gewichtszunahme begünstigen können. Dazu zählen auch die genetische Veranlagung oder der Hormonhaushalt, welcher häufig durch Stress beeinflusst wird.

Bei der Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. Medikamente gegen Allergien, Antidepressiva, Blutdruckmedikamente etc.) können auch Appetitanregung und Wassereinlagerungen als Nebenwirkungen auftreten. Nicht zu unterschätzen ist außerdem der Einfluss einiger Krankheiten, die ebenfalls zu einer Gewichtszunahme führen können. Dazu zählen beispielsweise eine Schilddrüsenunterfunktion, psychische Erkrankungen oder ein Morbus Crushing.

Symptome bei Adipositas

Bei Adipositas ist das auffälligste Symptom die übermäßige Ansammlung von Fettspeichern im Körper. Diese belasten den Körper dadurch, dass er mehr Last zu tragen hat und deshalb mehr Sauerstoff und Nährstoffe benötigt.

Es macht gesundheitlich auch einen Unterschied, wo sich das Fett ansammelt. Wenn es sich in der Bauchregion befindet, sammelt es sich nicht nur unter der Haut, sondern auch um die Organe. Diese Art der Fettverteilung tritt vor allem bei Männern auf. Bei Frauen treten die Fettspeicher hingegen stärker an den Hüften und Oberschenkeln auf und sind daher weniger gesundheitsschädlich, was jedoch nicht heißt, dass sie nicht zu gesundheitlichen Problem führen können.

Ein großes Problem der Fettdepots sind die von ihnen produzierten Botenstoffe, die den Stoffwechsel und weitere körperliche Funktionen wie das Herz-Kreislauf-System beeinträchtigen können. Weitere Anzeichen, die infolge von Adipositas auftreten können sind unter anderem Kurzatmigkeit, Gelenkverschleiß, Sodbrennen, Krampfadern, aber auch psychische Probleme.

Folgeerkrankungen durch Fettleibigkeit

Für adipöse Menschen sind nicht nur die körperlichen und psychischen Beschwerden eine Gefahr für die Gesundheit, sondern auch die Folgeerkrankungen, die sich aus Fettleibigkeit ergeben können. Eine der möglichen Folgen ist eine Erkrankung an Typ-2-Diabetes oder auch Arteriosklerose. Letzteres gilt als Auslöser für Herzinfarkte und Schlaganfälle, welche zu den häufigsten Todesursachen weltweit zählen.

Ebenso begünstigt Adipositas das Auftreten verschiedener Krebserkrankungen. Dies trifft insbesondere auf Brustkrebs, Darmkrebs, Speiseröhrenkrebs, Nierenzellenkrebs, Gebärmutterkrebs und Bauspeicheldrüsenkrebs zu.

Behandlungsmöglichkeiten von Adipositas

Aufgrund der gesundheitlichen Risiken wird Menschen mit starkem Übergewicht empfohlen, langfristig ihr Gewicht zu reduzieren und ihren Energiestoffwechsel zu normalisieren. Zur Behandlung sind Änderungen der Lebensgewohnheiten notwendig, welche durch eine Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie unterstützt werden können.

In manchen Fällen wird auch eine medikamentöse Behandlung mit sogenannten Anorektika empfohlen, um den Appetit zu zügeln und den Stoffwechsel anzukurbeln. Bei Adipositas dritten Grades (BMI über 40) können auch chirurgische Eingriffe in Erwägung gezogen werden, bei denen das Volumen des Magens verkleinert und/oder die Aufnahme von Nährstoffen im Dünndarm verringert wird. In Deutschland gehören der Schlauchmagen und der Magenbypass in diesem Zusammenhang zu den häufigsten Operationsverfahren.

Risikolebensversicherung trotz Übergewicht abschließen

Bei der Antragsstellung einer Risikolebensversicherung müssen in der Regel Fragebögen zum Lebensstil und zur Gesundheit von dem Interessenten ausgefüllt werden. Dabei spielen Aspekte wie gefährliche Hobbys und Berufe, Rauchen, starkes Übergewicht und Vorerkrankungen eine besonders große Rolle. Diese Faktoren führen meist dazu, dass Versicherungsunternehmen Risikozuschläge verlangen, da der Antragsteller ein erhöhtes Todesfallrisiko mit sich bringt.

Interessant sei hierbei zu erwähnen, dass viele Versicherer Übergewicht und Adipositas nicht als Krankheit klassifizieren, sondern als einen eigenen Risikofaktor. Die Höhe des Risikozuschlags hängt auch davon ab, wie hoch der BMI ist. Daher könnten bei stark ausgeprägten Formen von Adipositas Hürden in Form einer Gesundheitsprüfung entstehen. Übergewicht muss jedoch kein Grund für eine Antragsablehnung sein, wie viele Beispiele unserer Kunden gezeigt haben.

Durch die kostenlose Kontaktaufnahme über unser Onlineformular konnten wir bereits vielen Interessenten dabei helfen, für ihre individuelle Lage die beste Risikolebensversicherung zu vermitteln und erfolgreich abzuschließen.